Franziska (Tagebuch)
04.05.2008
Heute bin ich 1 Monat alt. Zur Feier des Tages wird ab jetzt Tagebuch geführt.
05.05.2008
Das Leben auf dieser Welt macht richtig Spaß, es gibt so viele nette Menschen die mich immer ganz lieb haben.
06.05.2008
3390g
08.05.2008
Mama hat mich heute zum Service Provider getragen. Das ist cool, da kann man viele verschiedene Menschen von denen ich sowieso nichts will, ärgern. Als erstes habe ich mich nicht messen lassen. Beim Hüftultraschall habe ich alles, was sich anpinkeln lässt, gewässert. Nach dem ich meinen kompletten Wasservorrat verbraucht habe, bin ich wieder dazu übergegangen meine Beine anzuziehen, so dass ich nicht mehr in die tropfnasse Einklemmvorrichtung gepasst habe.
Aktuelles Kampgewicht 3460g, Größe geschätzt 51cm.
09.05.2008
Bin heute wieder voll auf der Siegerspur: Mama ist am verzweifeln, weil ich seit zwei Tagen meine Windeln nicht mehr versaue, sondern nur noch wässere.
10.05.2008
Das Spiel mit den Windeln sauber halten macht keinen Spaß mehr, Mama und Papa stört es nicht mehr. Habe in zwei Tagen 130g zugenommen und wiege nun 3590g.
11.05.2008
Mama und Papa haben mich heute ans Ende der Welt nach Windischbergerdorf gefahren. Dort gibt es auch Menschen, die sich Oma und Opa nennen - wieso noch zwei, die gibt es doch schon zuhause. Auch meine Tante Lisa habe ich dort getroffen. Ein anderer Mensch wurde als Onkel Bernhard bezeichnet. Später sind dann noch Leute gekommen die Uroma und Onkel Max heißen. Ganz schön war das ich stundenlang mit Papa kuscheln durfte. Beim Abendessen bei Oma und Opa habe ich nicht mehr gekonnt, ich habe mit viel Lärm, der auch von einem Schlammgeisir stammen könnte, meinen gesamten Darminhalt in meine Windel gepumpt. Völlig entleert wiege ich heute auch wieder 3590g.
12.05.2008
Wieder ein Sieg: Der Mama, als sie mich über die Schulter gelegt hat, auf den Rücken gespuckt.
13.05.2008
Habe heute Nacht Mama ganz schwer geschockt: ich habe mich in stundenlanger Kleinarbeit vom oberen Ende meines Bettes zum unteren Ende bewegt und mich dann auch noch quer gelegt. Als Mama irgendwann in der Nacht aufgewacht ist hat sie mich nicht an meinem Stammplatz gesehen...
14.05.2008
Heute hat Mama viel telefoniert. Sie verhandelt irgenwas wegen Taufe. Was das wohl ist??? Eine Simi ist da auch immer wieder im Gespräch. Ich weiß noch nicht wer das ist. Aber diese Simi soll mich halten. Weg von Mama und Papa - der werde ich es aber zeigen, ich versuche möglichst schnell möglichst viel zuzunehmen. In den letzten beiden Tagen 160g, jetzt 3750g. Das wird schon!Den Fernsehabend, den sich Mama und Papa gönnen wollen, werde ich durch viel lautes Schreien zu verhindern versuchen. Die sollen sich lieber um mich kümmern! Ich bin doch eh viel süßer!
16.05.2008
Habe heute meine Eltern wieder mal ausgetrickst - indem ich zur Abwechslung mal nicht nachts nach Essen verlangt habe. Ich hab lieber gestern um 10 Uhr abends ordentlich getrunken und es dann vorgezogen friedlich zu schlafen - Energie tanken für meine nächsten Ideen. Klar, ich bin wieder ein wenig im Schlaf in meinem Bettchen rumgewandert. Mama war bestimmt mal wach und hat da nachschauen müssen um zu wissen, was los ist - schließlich habe ich ordentlich rumgewetzt. Aber sie schien nicht beunruhigt zu sein. Gott sei Dank, hätte grade ncoh gefehlt, dass sie mich aufweckt. Um 5 Uhr morgens hab ich dann doch wieder was zu Essen gebraucht. Aber da hatte Mama dann ja genug für mich. Und Papa hat gleich mal für eine neue Windel - und einen neuen Body gesorgt (den alten wollte ich nicht mehr, also wurde er angespuckt. Das hilft! Schließlich muss man mit der Mode gehen und kann sich nicht immer im gleichen Outfit präsentieren. Was sagt denn da die Oma oder der Opa!)
Mama hat heute ganz intensiv telefoniert und wieder von meiner Taufe geredet und davon, das der Termin jetzt feststeht. am 12. Juli soll das sein und diese Simone wird mich tatsächlich halten. Mama nennt sie Taufpatin. Was ist das eigentlich alles? Mama scheint aber immer ganz fröhlich, wenn es darum geht. Kann also nichts Schlimmes sein. Ich lass das jetzt einfach mal auf mich zukommen.
19.05.2008
Hm, Mama und Papa waren die letzten Tage so furchtbar besorgt um mich, weil ich soviel spucke. Mama noch viel mehr als Papa. Der Papa hat sie zum Glück immer wieder beruhigt. Aber morgen wollen sie mich zum Service Provider mitnehmen, weil sie Angst haben, dass da irgendwas nicht stimmt mit mir.
20.05.2008
Der Service-Provider hat gesagt, es ist alles ok. Wenn ich reden könnte, dann hätte ich es meinen Eltern gleich gesagt: Mit mir ist alles in Ordnung! Ich muss doch nur Mamas Waschmaschine auf ihre Leistungsfähigkeit testen. Was hilft mir so ein Gerät, wenn ich erst mal selber esse und draußen rumlaufe und es wäscht nicht gscheit. Also lieber gleich mal vorfühlen, damit Mama rechtzeitig weiß, was wirklich wichtig ist. Endlich hab ich es geschafft, ich kann Mamas Lächeln erwidern. Es ist schön, wenn Mama, Papa, Oma, Opa... sich so freuen. Kaum kann man zurücklachen, schon grinst jeder in das Bettchen rein. Leider klappt es immer noch nicht mit den Lauten aus meinem kleinen Mund, obwohl ich doch so fest übe. Wann ist das endlich so weit??? Ich kann’s kaum erwarten meinen Eltern was zu sagen.
24.05.2008
Heute hab ich zum ersten Mal die 4-Kilo-Marke geknackt: 4040g bei inzwischen stolzen 54 cm Länge! Deswegen ziehen mir Mama und Papa einige meiner geliebten Strampler schon nicht mehr an. Schade, die waren soooo schön! Vor allem der knallgrüne! Der stand mir besonders gut, und da waren sogar meine Eltern nicht mehr gegen die Farbe grün. Aber eigentlich haben sie recht, einige von den Stücken waren schon ganz schön eng und kurz. Das geht gar nicht, wo ich doch jetzt Bewegung brauche. Und übrigens, ich werde immer fitter. Jetzt nutze ich nachts immer öfter mal mehr von meinem Bett. Zum Glück ist Mama da nun nicht mehr in Panik und lässt mich einfach rumwandern. Als Belohnung schlafe ich auch immer wieder längere Zeit am Stück, so dass Mama sich auch mal ein wenig erholen kann. Ich glaub, ich bin anstrengend genug.
28.05.2008
Papa hat sich heute beschwert: Erst muss er schon auf sein Frühstück so lange warten, weil Mama sich logischerweise erst um mich kümmert und nun fliegt er auch noch wegen mir aus dem Bett raus. Was das heißt?? Na ja, ich hab gestern mal wieder recht lange geschrieen und wollte nicht schlafen. Da hat Mama beschlossen, mich am Abend im Liegen in ihrem Bett zu füttern. Ooohhh, war das kuschelig. Ich habe es geliebt und bin gleich vor Begeisterung und Beruhigung an Ort und Stelle eingeschlafen – mitten im Bett von Mama und Papa. Und da hat Mama beschlossen, mich nicht mehr umzubetten, damit ich nicht wieder aufwache und weiterschreie. Tja, da war dann zu wenig Platz übrig für den Papa. Der musste in das Zimmer nebenan. Aber der soll sich nicht so haben, schließlich hat er die Mama nun schon fast neun Jahre und ich hab sie grad mal zwei Monate. Und ich will ja auch nicht immer in Mamas Bett.
29.05.2008
Seit heute geht Mama einmal in der Woche in so einen komischen Kurs, Rückbildungsgymnastik sagt sie, denn sie will ihre Rundungen von der Schwangerschaft wieder loswerden. Ist ja toll, dass sie wieder schlank werden will um gut auszusehen, aber auch schade, denn genau diese Rundungen sind doch so kuschelig. Hoffentlich wird sie nicht zu dürr, so dass ich dann alle Knochen hart spüren muss, wenn ich bei ihr bin.
01.06.2008
Mama sagt immer, sie muss das schöne Wetter nutzen und mit mir rausgehen. Also darf ich am Nachmittag immer in meinem Rennwagen liegen und ... – eigentlich meinen Mama und Oma, ich soll schlafen, aber ich muss doch schauen und strampeln. Und außerdem hängt da im Wagen was von oben runter. Da versuche ich hinzuhauen, dann wackelt das so schön. Inzwischen kann ich das Ding auch schon greifen. (Kommentar der Mama: Das ist Fannys Schnuller an der Schnullerkette – Wenn sie schon nichts davon hält ihn zur Beruhigung zu nutzen, dann wenigstens als Spielzeug!) Aber draußen sein ist schön, da werde auch ich immer so schön gewackelt. Mama stöhnt zwar manchmal irgendwas von Kilometergeld, aber was auch immer das ist, ich helfe ihr ihre Rundungen loszuwerden. Wie? Na ja, indem ich sie durch Schreien immer mal wieder daran erinnere, dass der Garten von Oma doch recht gut geeignet ist, den Kinderwagen zu bewegen. Weil’s doch so schön schaukelt! Mit wem redet Mama und Oma eigentlich immer, wenn wir draußen sind? Anton, Fleckerl, Teufelchen, Mieze – das rufen die zwei immer wieder und laufen dann im Garten rum, ohne meinen Wagen zu bewegen. Gemein! Und wenn sie das mal nicht tun, dann klappern und rascheln sie mit irgendwas und hinterher schmatzt und knackt es immer von unten. Ich glaube, da wird auch jemand gefüttert.
03.06.2008
Kampfgewicht 4340g - Liebe Simone, ich tut mein Bestes bis zur Taufe!
04.06.2008
Heute bin ich schon zwei Monate alt. Hoffentlich feiern Mama und Papa das auch ein wenig. Schließlich ist das schon eine ganze Menge. Und Hut ab, sie haben’s nicht immer leicht mit mir, aber sie machen das ganz prima! Mama ist ganz eifrig am Basteln. Sie redet immer von einer Kerze und von Einladungskarten. Hat wohl mit dieser Taufe zu tun. Gibt das etwa meine erste Party??? Ich muss noch genauer rauskriegen, was Mama da schippelt und klebt!
05.06.2008
Alle gratulieren meiner Mama zum Geburtstag und schenken ihr was. Ich will das auch haben – Geburtstag! Aber am Abend hab ich auch was für meine Mama: Eine ganze Nacht ohne Hunger, damit Mama mal wieder so richtig fit ist, weil sie nicht aufstehen muss. Ob sie sich darüber freut??? (Kommentar der Mama: Und wie!!! Ich konnte es erst gar nicht glauben, dass es schon heller Morgen war!)
09.06.2008 – 15.06.2008
Ich hab soviel zu tun und zu erfahren, dass ich jetzt nur noch Wochenberichte abegeben kann, denn ich schaff das zeitlich gar nicht. Da soll man reden, krabbeln, sitzen, greifen, lachen ... lernen und auch noch ständig davon erzählen! Wie soll ich kleine Mausi (so nennen Mama und Papa mich immer) das nur hinkriegen!
Ach ja, da war doch letzte Woche noch dieses blaue Gurtezeugs, das Mama sich umgeschnallt hat. Und bis ich geschaut hab, war ich da hinein verbannt. Ein komisches Gefühl – irgendwie schon gut, weil ich ganz nah bei der Mama bin und sie mich rumtragen kann ohne dass sie jammert, weil ihr die Arme abfallen. Aber ich seh’ doch nichts wenn sie diese Gurte einrasten lässt, vor allem den für das Teil oben, das meinen Kopf hält. Na, da werde ich mich halt anstrengen müssen und meinen Kopf selber halten. Vielleicht kommt das Ding dann weg und ich hab mehr Aussicht. Muss doch wissen wo ich bin. Mama sagt, diesen Drang alles zu wissen hab ich von ihr. Neugier nennt sie das – aha!
Diese Woche war auch so viel los. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht bei dem, was mir gar nicht gefallen hat. Da sind wir irgendwo hingefahren, wo auch andere Kinder waren, aber alle schon so riesig! Und auf einmal piekt es zweimal ganz grässlich in meinem Hintern – warum hat Mama das nicht verhindert? Immerhin hat sie mich dann gleich auf den Arm genommen und ganz lieb geschaukelt. Die nächsten zwei Tage waren auch nicht gut, da hab ich mich schrecklich gefühlt. Dafür durfte ich bei Mama im großen Bett schlafen – und Papa musste mal wieder ausziehen, hi hi hi! Jetzt bin ich die Nummer eins bei Mama. Sei mir nicht böse, Papa, das gibt sich bestimmt wieder! Du kommst auch wieder dran, aber alles zu seiner Zeit. Dich hat die Mama ja schon soooo lange.
Und auf einmal war es auch so furchtbar warm überall. Ich kann ja gar nicht mehr richtig schlafen, weil ich nur noch schwitze. Endlich hat auch Mama kapiert, dass man in dem Fall schon aus rein modischen Gründen (Männer stehen doch auf Haut, liebe Mama!) kurze Hose und T-Shirt trägt. Einen Vorteil hat dieser Sommer (so nennen alle den Grund für diese Hitze) schon: ich darf jeden Tag in meinen Rennwagen mit meinem tollen Spielzeug. Erst war da nur mein Schnuller, den ich ja erfolgreich verweigere. Mama scheint beschlossen zu haben, dass ich ihn dann wenigstens zum Spielen hernehmen soll. Spielen – was ist das gleich wieder? So viele neue Wörter! Also er hängt nun von der Decke meines Wagens. Und was soll ich damit??? Mal sehen ob ich hinkomme und was dann passiert. Oh, der wackelt, wenn ich ihn treffe. Dann hauen wir doch gleich wieder hin. Da er am nächsten Tag immer noch da war, hab ich gleich wieder was neues ausprobiert – die Großen sind dann immer so glücklich, lachen mich an und loben mich. Das ist gut so, das mag ich. Ich hab ihn halt mal gehalten. Ich hab nämlich festgestellt, mit diesen Dingern („Hände“ nennen sie das) kann man auch was anfangen. Die sind da nicht nur einfach so am Ende der Arme dran. Und was man da alles halten kann. Am lustigsten ist es, wenn ich mein Lätzchen nehme und wegziehe. Dann kommt immer die Mama und richtet es wieder perfekt so hin, dass ich es wieder nehmen kann. Ich liebe Spielsachen, die automatisch wieder zurückkommen, wenn man sie wegschiebt.
Der Höhepunkt der Woche war der zweite Ausflug nach Windischbergerdorf. Puh, das ist ein Wort! Aber das muss ich mir gut merken, dann da wohnen Oma und Opa – also das zweite Paar Großeltern. Und da ist auch immer Tante Lisa. Die muss diesmal der Grund für den Ausflug gewesen sein. Da waren so viele Leute. Sie haben alle immer gesagt, die Tante Lisa ist jetzt so alt. Und sie hat auch so viele Sachen bekommen. hat die wohl auch diesen „Geburtstag“? Ich hab was von 30 gehört. Wie alt das wohl ist??? Ich durfte wieder in meinem Rennwagen schlafen, diesmal die ganze Nacht, weil Mama und Papa nicht mehr heimgefahren sind. Mir egal, Hauptsache die Milch fließt und ich darf in Ruhe schlafen. Aber das mit Mamas Milch war ja doof. Die hat mir so gar nicht geschmeckt. Also raus damit! Was hat Mama nur gegessen? Warum tut sie das? Immerhin hat sie kapiert, dass es in dem Fall besser ist, sie geben mir die Papa-Milch. (Kommentar der Mama: das muss Lisas leckeres mexikanisches Menü gewesen sein, das meine Tochter da nicht vertragen hat – schade! Dafür darf der Papa wieder mal „Milch geben“ – sprich das gute Milumil aus der Flasche)
16.06.2008 – 22.06.2008
Wieder eine Woche in der ich mit jeder Menge Neuem aufwarten kann:
Kampfgewicht: 4910g (Freitag 20. Juni)
Da ich ein freundlicher Mensch bin, der gut erzogen ist (Danke Mama, danke Papa!) und seine Eltern auch mal schont (man braucht sie ja noch länger) lasse ich sie jetzt einfach nachts in Ruhe. Die bringen mich ganz lieb, meistens mit einer Gute-Nacht-Mahlzeit, ins Bett. So schön satt schläft es sich einfach prima. Da lasse ich mich durch nichts – nicht einmal durch ein dickes Gewitter stören. Erst wenn es wieder hell wird, dann ist es an der Zeit für Milchnachschub. Mit welch einfachen Dingen man Eltern eine Freude machen kann. Da ist vor allem Mama gleich noch mal so gut drauf, also behalten wir das einfach bei. Sie nennt das „durchschlafen“ und erzählt das ganz stolz jedem. Als ob sie was dafür könnte! Aber sie sagt auch immer, dass ich eine soooo liebe Tochter bin. Das will ich ihr auch geraten haben! Danke Mama!
Meine gute Erziehung geht ja noch weiter: Wenn Leute mit einem reden, soll man antworten. Also sag ich halt auch was. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Mundübungen so schnell zum Ziel führen, aber es kommt tatsächlich schon was raus. Seit dieser Woche müssen meine Gesprächspartner nicht mehr von den Lippen lesen, ich sag’s ihnen jetzt laut. Ich glaube aber, die verstehen nicht so genau, was ich meine. Immerhin bestätigen Mama und Papa genau meine Worte – ga, pfüh, äähh, grrr. Und sie lachen immer. Das ist doch schön – ich bringe gute Laune in die Bude. Wenn ich was sage, mache die anderen also auch Laute. Und sie bleiben länger bei mir. Ich krieg euch alle!
Am Freitag Abend war dann plötzlich dieses Gitter auf beiden Seiten von meinem Bettchen – was das wohl sollte? Na gut, wenn Mama die bequeme Variante aufgeben und wieder drübergreifen will um mich zu ihr zum Stillen zu holen, dann kann sie das haben. Das probieren wir gleich mal zur Abwechslung wieder mitten in der Nacht aus. Da kann ich diesmal leider nicht anders, da muss ich mal wieder zwischendurch aufwachen und nach Essen verlangen. Aber sie waren hartnäckig und haben das Gitter nicht wieder abmontiert, denn auch am Samstag war es wieder da. Hmm, Mama hat doch mehr Durchhaltevermögen als ich dachte, typisch sture Frau! Da muss ich mich wohl fügen. Also schlafen wir halt wieder die ganze Nacht, wenn’s keinen ärgert.
Woher ich weiß, dass grade Freitag oder Samstag ist? Na ja, da helfen mir Mama und Papa, denn sich bekomme immer das richtige Lätzchen umgebunden, so dass ich mich gar nicht vertun kann. So kann ich die Wochentage auch gleich mitlernen. Was meine Spuckerei nicht so alles Gutes mit sich bringt! Wenn mir meine Klamotten nicht mehr gefallen, dann spucke ich nicht aufs Lätzchen oder dran vorbei sondern lasse die saure Milch gleich direkt auf dem Body oder dem T-Shirt landen. Der sicherste Weg um neue Klamotten zu bekommen. Manchmal ist das schon notwendig, denn welche Frau kann es modetechnisch verantworten zwei Tage das Gleiche zu tragen? Ich nicht! Also muss ich zur Tat schreiten, wenn Mama und Papa das nicht einsehen wollen. Und manchmal wollen sie mir dann was anziehen, worauf ich so gar keine Lust habe. Dann kommt auch wieder Trick 17. Und es funktioniert!!! Ich kann in dem Fall Spucken nur weiter empfehlen!
Aber ich war noch nicht ganz fertig mit meiner „Bett-Geschichte“. Ich wusste bis zum Samstag Abend gar nicht, dass ich ein eigenes Zimmer habe. Aber es ist klasse, endlich hat man mal nachts seine Ruhe, nicht immer eine dauerbrabbelnde Mama, einen baumsägenden Papa, einen Fernseher, der da rumblinkt... Auch wenn ich trotzdem nebenher geschlafen hab, so ganz ohne all das kann ich mich nachts viel leichter auf andere Dinge konzentrieren. Ich hab doch so viel zu verarbeiten. Wenn ihr wüsstet wie anstrengend das ist! Und dann erst dieses Drehen im Bett! (Kommentar der Mama: Nicht einmal mehr der Schlafsack hindert unsere Tochter daran, sich nachts um 90, manchmal sogar um 180 Grad in ihrem Bett zu drehen. Also nicht vom Rücken auf den Bauch, sondern mit dem Kopf zur Fußseite, und mit den Füßen auf dem Kopfunterlegtuch.)
23.06.2008 – 29.06.2008
5-kg-Grenze geknackt! Neues Kampfgewicht: 5090g (Donnerstag, 26. Juni) bei mindesten 58cm Länge. Das haben sie irgenwann zwischendurch mal bei Oma gemessen. Ich weiß nicht mehr genau, wann.
Diese Woche war Mama ganz schön viel unterwegs. Dabei ist doch ihr komischer Bauch-Weg-Termin ausgefallen. Einkaufen, zur Wohnung von Tante Lisa (Da waren Handwerker und die Tante hatte keine Zeit), zum Massagetermin, ... Ach ja und dann wollte sie etwas tun, das sie „Holz spalten“ nannte. Ich glaub, das ist die Arbeit mit diesem großen lärmenden Gerät, bei dem es immer wieder so furchtbar laut kracht. Das hat sie schon mal gemacht, als ich daneben in meinem Rennwagen war. Das mag ich aber nicht. Bohrer, Handkreissäge, Akkuschrauber, Staubsauger oder Rasenmäher sind viel besser. Das brummt so schön einschläfernd! Aber ich durfte dann wieder mal zur Oma. Die ist immer so lieb zu mir und trägt mich so schön rum kaum dass ich schreie. Das muss man ausnutzen! Und einmal hab ich zwei Männer in Schach gehalten – Papa und Opa auf einmal. Die wollten doch glatt in Ruhe Holzgestelle für unseren Brennholz-Vorrat bauen und mich einfach im Wagen daneben stehen lassen. Man lässt eine hübsche Dame nicht einfach so stehen, meine Herren! Also muss ich wieder mal meine Tricks auspacken: Hunger, Kuschelbedürfnis, geruchsintensive Darmentleerung in die Windel ... Komisch, dass das alles immer so wunderbar funktioniert! Schon sind die Herren der Schöpfung zur Stelle, wenn Mama mal nicht da ist. Fläschchen, neue Windel, ein Schlaflied vom Opa – na also, geht doch!
Samstag ist immer Badetag – ich liebe diese Planscherei mit Papa in dem großen Schwimmbecken. Und Mama kniet immer vor mir – klasse! Nur muss sie denn hinterher immer mit einem Tuch in alle Falten und zwischen die Zehen reinfahren? (Kommentar der Mama: Ja, meine süße kleine Mausi, denn wenn du wund bist, ist es weder für dich noch für mich angenehm: Dann ist das Geschrei groß)
Am Sonntag war wieder mal ein Ausflug angesagt. Das heißt für mich immer brav sein, dann loben mich alle Leute. Nur Mama und Papa stöhnen – so was, die sollten sich über so eine liebe Tochter freuen (Kommentar der Eltern: Tun wir ja auch, nur so glaubt uns keiner, welch kleiner Schreihals du auch sein kannst!). Diesmal waren wir in Regenburg bei Freunden meiner Eltern. Da waren irgendwie gleich zwei andere Eltern, nur ohne Baby, und zu beiden haben Mama und Papa Stefan und Steffi gesagt. Was war das denn komisches? So kann ich die doch nicht auseinanderhalten. Egal, so lange sie in meinen Kinderwagen reingrinsen und auch Laute machen, wenn ich was sage.
Ich weiß jetzt was Mama da ganu schnippelt und bastelt: Eine tolle Kerze für meine Taufe, Tischkarten für die Taufe, damit alle wissen, wo sie sitzen müssen und natürlich die Einladungskarten damit auch alle kommen, wenn ich getauft werde. Das soll übrigens am 12. Juli sein. Und Simone wird mich tatsächlich halten. Sei wird meine Taufpatin sein. Die hab ich ja auch schon gesehen, damals, als wir bei Tante Lisa auf der Party waren. Ich glaub, die ist ganz cool. Da hat Mama schon die Richtige ausgesucht.
Aber Mama bastelt noch mehr. Irgenwann soll ich ein "Mobile" kriegen. Sie wird mir schon sagen, wenn es so weit ist, damit ich dann auch weiß, was ein "Mobile" ist. Wolken und Sterne und Monde schneidelt sie aus und bindet sie an Schnüre.
30.06.2008 – 06.07.2008
Klasse, jetzt weiß ich endlich auch, wie man dieses große runde Ding (Mama: Das ist dein Ball, Mausi!) über meiner Wiege festhalten kann: Ich nehme beide Hände und schon bleibt es bei mir! Und Mama ist schon wieder ganz begeistert. Hey Mama, is’ doch klar, dass ich immer mal was dazu lerne. Aber freu dich ruhig, dann lobst du mich und grinst mich ganz selig an. Und das ist schön. Im Wald war ich diese Woche auch schon, sagt Mama. Warum hab ich davon nichts mitbekommen? Na ja, da waren schon mal viele Bäume rund um das Auto, aber ich war im Auto hinter einem Vorhang. Papa hat den über meinen Autositz drübergespannt, damit mich keine stechenden Biester anfallen und er die Tür offen lassen kann. Und dann hat er mit viel Lärm lange runde Dinge in eine große Kiste hinter dem Auto eingeladen. Mama ist während dieser Aktion zwischen kleinen Sträuchern verschwunden und hatte dann beim Heinfahren ganz blaue Finger. Was die wohl angestellt hat? Da jammert sie immer, wenn ich mal schmutzig bin, und wie sieht sie aus... (Mama: Ich war Heidelbeeren sammeln, damit meine Schwester mir meine heißgeliebten Muffins backen kann – gell Lisa!)
Und das am Freitag war ja die Höhe! Ich hab schon gehört, dass Kinder jetzt früher eingeschult werden sollen, aber muss man denn das Ganze auf die Spitze treiben? Was ich meine – na ja als ich genau 3 Monate alt war (Freitag 04.07.2008) musste ich doch glatt meinen ersten Schultag hinter mich bringen. Hui, war das anstrengend! Da kann man noch nicht mal reden und schon stehen erst englische Wörter an der Tafel. Puh! Aber ich hab’s doch immer schon gewusst, ICH BIN EIN STAR! Die ganzen Kinder (meine Fans – denn die haben ja schon fast gekreischt, als sie mich gesehen haben) wollten Fotos von mir haben. Hi hi! Und Lehrers Liebling muss ich auch sein, wie sonst käme ich zu der Ehre, von der Englischlehrerin durch die Klasse getragen zu werden? Oder wollte sie mich nur „auf den Arm nehmen“? Egal, eigentlich war Schule ganz cool – da komm ich bestimmt mal wieder.
07.07.2008 – 13.07.2008
Komisch, dass momentan immer so viel los ist. Diese Woche schon wieder. Erst war dieser doofe Termin beim Service-Provider, bei dem es schon wieder zwei Löcher mehr in meinem süßen Hintern gab. Und dann hat ein gewisser Pfarrer Beer wegen dieser Taufe bei uns vorbei geschaut und sich mit Mama und Papa unterhalten. Ich dachte mir, ich beteilige mich auch ein wenig am Geschehen und zeige ihm schon mal lautstark was ihn je nach meiner Laune bei dieser Taufe erwartet. Aber der war ganz cool und hat sich nicht arg stören lassen. Mein Papa hat sich aber auch rührend um mich gekümmert und mir zu Essen gegeben. Mama konnte ja grade nicht, die musste doch so einiges mit dem Pfarrer ausmachen.
Und dann kam er, dieser große Tag mit der Taufe – meine erst Party! Am Vormittag war die Mama ganz hektisch mit allem Möglichen beschäftigt. Sogar die Oma aus Windischbergerdorf war schon ganz früh da und hat rumgewerkelt. Alles für mich – klasse! Ich bin eben doch ein Star. Mittag waren dann noch viel mehr Leute da, der Opa, Tante Lisa und ihr Bernhard und natürlich meine Taufpatin, die Simone. Und alle haben sich mit mir beschäftigt – gut so, denn gibt es wen wichtigeren in diesem Haus? Nööö! Aber die wollten doch glatt essen bevor ich was bekommen hätte – nein Mama, so nicht! Du bist groß, du kannst warten. Nach dem Essen durfte ich ganz tolle Sachen anziehen – mein erstes Kleidchen – und dann sind wir zur Taufe gefahren. Jetzt kenne ich das also auch. Den Anfang musste ich ein wenig mitgestalten, denn da ist meine Taufpatin mit mir nur rumgesessen. Da war zu wenig los, also hab ich einfach lautstark eingegriffen. Ob die anderen von der Rede vom Pfarrer (Predigt nennt Mama das – ich denke, das erklärt die mir mal später genauer – Kommentar der Mama: Na klar, denn die Glaubenserziehung fällt ja mal in meinen Bereich der Erziehung. Ich werde dir das schon alles erklären, meine Maus. Wie das ist mit dem lieben Gott, mit dem Gottesdienst usw.) Und in so einem engen Kissen war ich auch noch eingepackt! Aber ich glaub, ich war so richtig schön rausgeputzt. Und dann war endlich was los, mal hat mich Mama gehalten, mal Papa, mal Simone, dann gab’s Musik, und das Beste war das Wasser. Ich liebe ja Wasser, seit ich immer mit Papa in das große Schwimmbecken darf. Da gab’s so viel zu schauen und zu genießen, dass ich gar keine Zeit mehr hatte, zu schreien. Mama schien das begeistert zur Kenntnis genommen zu haben, die hat dauernd gegrinst. Zum Glück hab ich auch was zu spielen gefunden – die Schleife an meinem Kissen. Und wie immer hat Mama mein Spielzeug immer wieder schön hingerichtet. Gut so, dann war die auch beschäftigt und konnte auf keine dummen Ideen kommen. Und daheim war dann Party angesagt – für die Großen Kaffee und Kuchen und für mich Mamas gute Milch, später auch mal Papa-Milch und dazwischen war ich mitten drin im Trubel, natürlich in meiner tollen Wippe. Wobei, so toll ist die nicht mehr, ich bin schon viel zu groß dafür. Da kann ich mich gar nicht mehr gscheit bewegen. Tja, wenn man mal 60 cm lang und 5350g schwer ist, kein Wunder! Aber weil alle so schön gelacht haben, wenn sie mich angeschaut haben, und auch mit mir geredet haben, hab ich halt einen auf liebe brave Mausi gemacht. Erst als ich meine Ruhe wollte, da musste ich mich bemerkbar machen. Papa hat sich wieder mal mindesten genauso gefreut wie ich, denn der kuschelt dann immer mit mir und darf ein bisschen schlafen. Das beruhigt mich und ich kann auch einschlafen. Schöööön! So ein großer Tag ist ja auch anstrengend. Fotos davon gibt’s auf der Fotoseite – sagt Mama.
14.07.2008 - 17.08.2008
Hm, so schnell vergeht ein ganzer Monat. Ich hatte viel zu viel zu tun, als dass ich dazu gekommen wäre, Tagebuch zu schreiben. Was ich denn alles tun muss??? Als ob das nicht klar wäre: Die Welt entdecken, nach meinen Spielsachen, Papas Brille und Mamas Haaren greifen, lachen, „reden“, wachsen, ... Ich kann gar nicht alles aufzählen, schließlich muss ich schon wieder ein wenig rumschauen, damit mir ja nix auskommt von all den interessanten Dingen, die die Welt meiner Eltern so zu bieten hat. Aber noch besser ginge das Ganze, wenn ich endlich alleine ein wenig voran käme. Ich übe ja schon kräftig dafür, nur es will nicht klappen. Mama sagt immer, das hat ja auch noch Zeit, noch muss ich das nicht können. Will aber!!! Na ja, ein erster Schritt war letzten Sonntag, also am 17. August, geschafft – ich kann mich immerhin alleine auf den Bauch drehen. Die Bauchlage ist ja seit längerem schon ganz cool. Und Mama hat immer gedacht, ich würde das nie akzeptieren, nur weil ich es anfangs ein wenig anstrengend fand. Die redet leicht, die hat ja keinen so großen Kopf im Vergleich zu ihrem restlichen Körper! Aber seit ich das alles mache, ist sie nur noch begeistert von mir. Der Papa aber auch! So leicht kann man Eltern um den Finger wickeln. Und wenn ich jetzt abends im Bett schreie, dann schaut garantiert jemand nach, denn die haben Angst, dass ich auf dem Bauch liege und keine Luft bekommen könnte. Na klar, so lange ich schreie...! Aber trotzdem gut. Und das mit dem Anschieben mit den Beinchen versuche ich auch wann immer es geht. Ebenso das Aufsetzen wenn ich in meiner Wippe liege oder Mama oder Papa mich so halb liegend im Arm halten. Liegen wird ja langsam ganz schön langweilig. Der Kopf und mein Oberkörper müssen doch mal irgendwann vorne halten! Vor allem muss ich auch zusehen, dass meine Haare am Hinterkopf nicht immer alle ausfallen oder abbrechen. Wie sieht das denn aus! Wo doch Mamas Freundin schon was von einem tollen Mann in meinem Alter erwähnt hat! Zweisprachig soll er auch noch sein – was auch immer das ist: Englisch.
Bei all dieser Aktivität hab ich gar keine Zeit, Speck anzusetzen. Mama sagt, ich schaffe es irgendwie nicht, die 6kg-Grenze zu knacken. Ich bin immer knapp drunter. Kommt schon noch, Mami! Beim Serviceprovider haben sie ja schon 5950g und 65 cm festgestellt. Ich will mich aber gar nicht daran erinnern. Da gab’s schon wieder zwei Löcher in meinen Hintern – wie ich das hasse! Wann ist das denn endlich vorbei?
Ach, übrigens, ich glaub meine Mama hat dieses Mobile vergessen. Ich hab immer noch nichts gehört. Mama, Mama!!!
Und es gibt noch eine neue Beschäftigung, die ich klasse finde: Ich werde vor Papas Bauch immer durch den Wald getragen. Schwammerl suchen meine Eltern, sagen sie. Was auch immer das schon wieder ist. Aber die Begeisterung meiner Eltern für den Wald scheint groß zu sein.
17.11.2008
Eine aufregende Zeit liegt hinter mir und ich glaube, das wird noch besser in den nächsten Wochen. Warum? Na ja nicht fragen, mal überlegen! Ich bin immerhin schon 7 – gut, Monate erst. Und all diese schlauen Hefte und Internetseiten, die Mama immer befragt, sagen, dass ich anfange mich vorwärts zu bewegen. Und ich bin noch viel besser drauf, ich robbe nicht nur, ich kann schon auf allen Vieren gehen. Das nennen die Großen krabbeln. Gut, dann kann ich eben krabbeln, seit 8. November. Dafür hab ich immerhin lange genug trainiert, denn auf alle Viere hinstellen, das geht schon seit 30. September. Ätsch Mama, ätsch Papa, jetzt ist nichts mehr sicher in der unteren Regaletage. Und sie haben auch schon ganz brav angefangen, die Wohnung ausflugstauglich zu machen. Hoffentlich ist das bald erledigt, nicht dass Alles, womit mir spielen so Spaß macht, weggeräumt wird. Ich denke da an die großen runden Teile, die genau die richtige Höhe haben, damit ich mich in den Stand hochziehen kann (das schaffe ich nämlich auch seit 11.11. – mein kleiner Faschingsscherz). Also noch mal zu den runden Dingern: Ich meine die Teile mit den dunklen Bröseln drin, aus denen grüne Teile hoch stehen. Die wackeln immer so toll, wenn ich dran ziehe. Aber Mama hat was dagegen. Ich glaub, die hat Angst, dass ich sie zerpflücke, oder dass ich sie in den Mund stecke. Dabei liebe ich das – alle Sachen mal mit dem Mund testen, die Großen wissen doch gar nicht, wie wichtig das für mich ist. Und außerdem schieben die auch immer wieder was in den Mund rein. Dazu sitzen sie am Tisch und haben meistens was in der Hand – Löffel und Gabel und Messer nennt Mama das. Eins davon bekomme ich auch immer, wenn ich mit ihnen an meinem Tisch sitze.
Ach ja richtig, sitzen kann ich auch schon seit Mitte Oktober. Genauer gesagt, seit meine Eltern mich wieder mal zu dieser komischen Frau gebracht haben, bei der es immer Löcher in meinen süßen Popo gibt. Diesmal waren Mama und Papa dabei – ich war mir nicht ganz sicher, was da dann kommen würde, war mir von Anfang an verdächtig. Aber zum Glück ist keiner mit den spitzigen Teilen auf meinen Allerwertesten losgegangen. Dafür war Frau Doktor richtig begeistert von mir. Und sie hat eben beschlossen, dass das was ich da vollbringe „frei sitzen“ heißt. Na ja , ein wenig unstabil war ich schon noch, aber das hab ich dann auch ganz schnell hingekriegt. Schließlich hab ich den ganzen Tag Zeit zum Üben.
Und dann hat die Mama noch was gefragt, irgendwie was mit maximaler Höhe, auf die ich darf. Was die wohl gemeint hat??? Und warum sie das gefragt hat, ist mir dann ein paar Tage später klar geworden: Wir sind irgendwo hin gefahren, wo es riesige Haufen mit Wald, Wiesen und Steinen gab. Sie haben es „die Berge“ genannt – und meinen ersten „Urlaub“. „Urlaub“, was ist das? Vielleicht lerne ich das noch irgendwann. Egal, es war auf jeden Fall gut, denn Mama und Papa hatten den ganzen Tag Zeit für mich.
Bevor wir in diesem Urlaub waren, so Ende August, hat Papa mir mal statt meiner Flasche ein komisches Mittagessen gegeben. Orange war es und irgendwie konnte man es nicht nuckeln. Da kam immer wieder was in meinen Mund gefahren und war dann wieder weg. Zurück blieb dieses orange Zeug, das ich dann irgendwie runterkriegen musste. War aber trotzdem interessant und hat eigentlich ganz gut geschmeckt. Nur Flasche nuckeln ist nicht so anstrengend. Drum hab ich auch nach einiger Zeit – ich glaub so drei oder vier Wochen – beschlossen, jetzt reicht’s, vor allem weil das immer komischer geschmeckt hat. Ich weiß nicht, was Mama da dann zusammengemixt hat (Kommentar von Mama: Das war dann die Mischung Karotten mit Kartoffeln und Bio-Rind, ich hab’s probiert und kann es unserer Tochter nicht übel nehmen, dass sie das dann endlich verweigert hat. Schmeckt grausam, wenn auch die reinen Karotten und Karotten mit Kartoffeln gar nicht schlecht waren.) Gut, dass Mama so verzweifelt war, weil ich nicht mehr essen wollte, dass sie auch hier um Rat gefragt hat. Frau Doktor hat nämlich dann was echt leckeres empfohlen: Pastinaken. Und noch besser: Mama hat dann auch mal so tolle Sachen wie Gemüserisotto mit Huhn, Pasta Bambini und Spaghetti Bolognese ausprobiert. Das lässt sich echt gut essen. Trotzdem, jeden Tag hab ich nicht Lust, mich so zu plagen, da möchte ich dann ab und zu doch wieder mein heiß – nein eher kalt - geliebtes Fläschchen (bin nämlich ein Kühl-Esser). Zum Glück sieht Mama das auch ein. Dafür belohne ich sie immer wieder mit „Mama“ aus meinem Mund. Nur eins kann ich echt jeden Tag essen: Obst – soll ja auch gesund sein. Da dürfen Mama, Papa und Oma mir reinlöffeln, was auch immer das Sortiment bietet. Hauptsache es sind keine Körnchen und Stückchen dabei. Das mag ich noch nicht. Nur mit der Ruhe, kommt auch noch irgendwann. Dafür finde ich das, was ich ab und zu mal von Papas oder Mamas Essen bekomme, ganz lecker (Kommentar von Mama: Mal ein bisschen Nudel, mal Spätzle, Reis oder auch das Innere von Semmel, Brezel und Brot dürfen wir ihr laut Kinderärztin schon geben. Nachdem unsere kleine Raupe Nimmersatt ganz gierig auf unser Essen schaut, können wir nicht widerstehen und geben ihr immer wieder kleine Stückchen. Und sie scheint es zu lieben. Vor allem bei Brezeln und Semmeln sperrt sie ihr kleines Mündchen ganz gierig auf)
Soll ich vielleicht auch noch was vom Urlaub erzählen? Ja, was war das Bemerkenswerte, hmmm... Ach ja, diese schönen Schotterwege, auf denen man so toll schlafen kann. Papa hat immer gekeucht, weil er meinen Rennwagen schieben musst und Mama weil sie meine Verpflegung für vorne rein und hinten raus schleppen musste. Die sollen sich nicht so haben, Mama hat eh immer was gesagt von „sie muss noch abnehmen. Also bitte! Da wollte ich nur dazu beitragen und außerdem: Ich fand die Ausflüge klasse. Gesehen hab ich zwar nicht so richtig viel, aber da waren am Anfang immer noch Bäume und dann irgendwann kamen nur noch Wiesen und Steine. Und dann kam viel Dunkel – Mama sagt, das war der Schlaf.
Ich hab doch mal gesagt, dass Mama und Papa so ein Tragegestell für mich haben. Das fand ich ja schon immer toll, weil man so schön an Papa (der trägt es meistens) kuscheln kann. Aber Frau ist nicht immer kuschelig, sondern auch mal neugierig. Um diesen Wunsch zu erfüllen, hatte Papa noch was auf Lager: Er steckt mich einfach anders rum rein, und schon kann ich alles gut beobachten – und lautstark kommentieren. Kommentieren ist übrigens auch gut – immer dann, wenn Mama dieses längliche Ding mit den Knöpfen drauf in der Hand hält und was hinein sagt und ich immer nicht ran darf. Dann rede ich eben laut genug mit.
Und da gibt es noch was, was ich so liebe: Mamas gelegentlichen Ausflug mit mir zu einer anderen Mama, die von Viktoria. Die Viktoria ist 4 Wochen älter als ich und weil sie dann immer schon ein bisschen mehr kann als ich, weiß ich genau, was ich als nächstes lernen muss. Letztes Mal hab ich gesehen, dass krabbeln dazu gut ist, dass man wohin kommt, wo man sich festhalten und hochziehen kann, Gitterstäbe, Stühle, Regale, Griffe oder einfach das Sofa und der Tisch. Hey Mama, find ich klasse! Aber dass du mir angedroht hast, nicht mehr zu Viktoria und ihrer Mama zu fahren, wenn ich weiterhin schon wenige Tage danach das kann, was Viktoria mir zeigt, finde ich nicht nett. Wie soll ich denn sonst wissen, was ich tun muss?
Neues Kampfgewicht: 8270g
05.01.2009
Bin jetzt schon 10 Monate alt – sagen Mama und Papa. Egal was Monate sind und was 10 ist, ich finde es klasse, dass ich schon so lange bei meinen Eltern bin. Jetzt ist nämlich endlich Action angesagt in dieser Bude. Warum? Na überlegt doch mal, ich wetze durch die Gegend, sehe inzwischen alles, mir entgeht nichts mehr, und mache mich ganz gezielt laut bemerkbar. Der Papa hat doch heute glatt gedacht, er kann mich einfach so mitten am Tag in mein Nachtbettchen legen und ich schlaf dann. Er hat immerhin, oder besser zum Glück, dieses komische Gerät eingeschaltet, das in der Mitte einen roten Leuchtpunkt hat. Das ist was Tolles. Wenn ich laut genug in meinem Bett rumwerke oder schreie, dann wird der Punkt grün. Bin ich wieder ruhig, dann wird er wieder rot. Klasse Spielzeug! Und das allerbeste: Wenn der Punkt grün ist, kommt auch noch jemand angerannt und unterhält mich. Das muss man ausnutzen, hab ich mir also gedacht und gleich mal ordentlich an meinen Gitterstäben gerüttelt. Doof aber auch, diesmal sind sie erst gekommen, als ich dann so richtig laut Alarm geschrieben hab. Ob die mich durchschaut haben??? Ich probiere das halt ein anderes Mal wieder aus.
Ich hab noch eine große Neuigkeit: In meinem Mund ist plötzlich so was Raues. Oben und unten. Mama und Papa haben schon wieder ein anderes Wort dafür: Zähne. Und sie sind alle ganz entzückt davon. Nur sehen darf sie nicht jeder! Mama musste auch eine Weile warten. Egal, ich bin froh, dass ich diese Dinger habe, denn dann kann ich endlich auch mit dem Mund Sachen gscheit festhalten. Und Mama besser beißen! Darf ich vielleicht deswegen nicht mehr an ihre Brust??? Fand ich am Anfang schade, war so schön warm und weich und kuschelig. Aber jetzt bin ich schon groß und brauche das nicht mehr – anderes Essen hat eh mehr Brennwert – sagt der Papa, und der muss es wissen (Motto des Vaters: Hauptsache der Brennwert stimmt! Kommentar der Mama: Vor allem beim Tee, gell Papa!). Und kuscheln darf ich trotzdem noch. Wie gestern im Badezimmer, gell Mama. (Kommentar der Mama: Da kam unsere Kuschelmausi doch tatsächlich angewetzt, legt ihr Köpfchen auf die Schulter der wieder mal auf dem Boden liegenden Mama und ehe wir lange schauen konnten hat sie eingeschlafen – zur größten Überraschung von Mama, denn so was kam noch nie vor. Wer das Einschlafprozedere im Kinderwagen kennt, der weiß welch tolles Ereignis das ist!) Diese „Zähne“ eröffnen mir auch noch ganz andere Möglichkeiten beim Essen. Ich bekomme jetzt – endlich hast du das auch eingesehen, liebe Mama – immer wieder das, was auch Mama und Papa auf dem Teller haben. Das ist viel besser als diese Sachen von diesem Herrn Hipp. Die sind auch nicht schlecht, vor allem die mit der Zweibauchzahl drauf. Aber die Auswahl ist doch recht klein, alles mag ich ja auch nicht! Und es geht doch nix über ein Steak oder einen Semmelnknödel, oh ja oder Essiggurke, Bohnensalat und meine Fruchtzwerge oder Omas Joghurt. Lecker!
Ich glaube, ich muss meine Mama und meinen Papa mal wieder gscheit schlafen lassen, denn die sind in der Früh irgendwie immer komisch. Die können gar nicht verstehen, dass ich um 5 Uhr Rambazamba machen muss. Die wollen immer in diesem Riesenbett bleiben und dann auch noch schlafen – gggrrrrrrrr!!! Und der Laut heißt „großer Protest“ für alle, die das noch nicht mitgekriegt haben. Ist ja gut, Mama, ich war doch eh die letzten 5 Nächte friedlich, du musstest nur einer Nacht einmal zu mir kommen. Und das ist doch echt eine tolle Quote nach all den Wochen mit 5x in einer Nacht! Ich hab’s ja eingesehen, dass du dann besser drauf bist.
Ich bin wieder mal auf der Siegerspur - hihihi - und Mama und Papa verzweifeln hoffentlich bald an meinem Entwicklungstempo! Es gibt nämlich Neuigkeiten an der Bewegungsfront: Ich kann gehen! Seit gestern auch meine ersten Meter alleine. Ist ein komisches Gefühl, weil die Welt es nicht gut meint mit mir und die ganze Zeit so rumwackelt – warum nur, die soll doch ruhig bleiben unter mir. Das ist doch so schon so schwer genug mit dem Gleichgewicht. Aber ich krieg das - nur um Mama und Papa zu beschäftigen. Na ja gut, wenn ich jemand richtig Großen (groß bin ich ja schon) an den Fingern halten darf, dann funktioniert das noch immer ein wenig besser und viel schneller. Aber ich muss unabhängig von den Launen der anderen werden. Nur so kann ich immer da hin, wo ich grad hin will. Die lassen ich doch immer nicht! Da wollen sie dann so dumm rumsitzen statt mit mir durch die Wohnung zu laufen. Und dann jammern sie alle, dass sie zu dick sind. Das soll einer verstehen. ich nicht, schaut mich an, Energiebündel pur und garantiert nicht zu dick – trotz guten 9 Kilo Kampfgewicht inzwischen. So und nun muss ich wieder Action machen, denn auch wenn ich das Rumtippen und den Computer liebe, Bewegung ist besser – sagen auch Mama und Papa! Da bin ich ja mal richtig froh, dass die meiner Meinung sind. Aber ich zeig ihnen schon deutlich und vor allem laut, wenn ich nicht einer Meinung bin mit ihnen, versprochen!
04.03.2009
Heute hat Oma gesagt, ich werde jetzt 11 Monate alt. Dann weiß ich ja schon seit einem Monat, dass die Aussicht auf meinen zwei Beinen einfach besser ist als auf allen Vieren. Und dass weglaufen ohne Mama und Papa noch viel besser ist. Endlich hin wo ich will, ohne lange auf die langsame Mama warten zu müssen. Vor einem Monat hab ich es nämlich endlich geschafft, so vorwärts zu kommen wie meine Mama und mein Papa und alle die anderen. Hi, und ich muss doch ein Star sein, denn seitdem sind alle wieder mal total begeistert von mir und machen Fotos. Mir gefällt das, so dass ich dann immer lachen muss, und denen gefällt das dann und sie lachen mich auch an. Wie leicht man die Großen doch um den Finger wickeln kann. Und wenn ich nicht mehr gehen will, dann falle ich einfach auf meinen Popo, weine ein bisschen und schon kommt einer und hebt mich hoch – gell Mama und Oma, hab euch schon ganz gut im Griff, 1:0 für mich. Hi, hi, hi, wieder mal. Ich werde immer besser. Ob ich in der Tabelle schon ganz oben stehe bei all den Punkten? Da können sich diese Fußballer, über die meine Mama und meine Tante so oft schimpfen, mal ein Beispiel nehmen! Ich weiß wie das ist auf der Siegerspur! Bloß der Papa und der Opa, an denen muss ich noch arbeiten, die sind da irgendwie anders, entweder die haben mich schneller durchschaut oder die sind so langsam oder so faul, dass sie erst gar nicht hochspringen können oder wollen. Doof! Was muss ich nur tun, dass die auch besser folgen??? Wer weiß da einen gut Tipp? Hilfe!!! Schnell!!! Aber nicht der Mama oder gar dem Papa sagen – zu mir müsst ihr da kommen.
Zu mir kommen ist übrigens gut, dann kann ich euch allen zeigen, wie lieb und süß und brav und toll ich bin. Meine Eltern glauben das nicht immer. Die sagen, ich bin nur so brav wenn andere dabei sind. Blödsinn! Bin immer brav – na ja oft – nicht immer – vor allem zur Zeit nicht so gerne am Abend. Kann mich halt nicht entscheiden ob ich nun schlafen soll, denn müde bin ich schon jedes Mal, oder ob ich lieber noch ein wenig die Welt entdecken und mich von Mama und Papa kuscheln lassen soll. Wenn einer mich ins Bett bringt und ich schlafe gleich ein, dann legen die mich doch nur so schnell in mein Bett. Das ist schon auch gut, aber Mamas Armbeuge oder Papas starker warmer Arm sind halt doch besser. Und vor kurzem hat Papa so eine tolle Idee gehabt: Wenn ich nur unruhig genug bin und mich ausreichend winde und drehe in seinem Arm, dann darf ich zusammen mit ihm in so ein schönes großes Bett und so richtig kuscheln. Danke, liebster aller Papas! Klar, irgendwann wenn er dann wieder aufwacht, muss ich schon in mein kleines Bett, aber da schlafe ich ja schon und das passt schon. Er muss ja dann auch noch die Mama kuscheln. Ich glaub, der hat es auch nicht leicht – soviel kuscheln. Ich mag das ja ganz gern, aber Bewegung ist oft einfach wichtiger.
Oh ja, Bewegung ist richtig gut. Wie soll ich denn die vielen Sachen um mich herum kennen lernen, wenn ich mich nicht bewege? Und jetzt wo ich doch schon so toll vorwärts komme! Ich hab gar nicht gedacht, dass hochkant so gut ist. Weglaufen ist prima, da bin ich jetzt so richtig selbständig. Gehen, wohin ich will, na ja gut, wohin ich halt bei all den Wegsperren hinkommen kann. Und meiner Freundin kann ich jetzt endlich zeigen wo's lang geht. Die hab ich schon überholt - Siegerspur halt - was sag ich denn!
Muss jetzt schlafen - sagt Mama! Mal schau'n, wer's heute mit mir aufnehmen will - Mama bleibt immer so gnadenlos mit mir im Stuhl sitzen bis es langweilig wird und ich einfach nur noch schlafen kann! Aber vielleicht hab ich Glück und kann's wieder mit Papa probieren! Bis zum nächsten Mal!
08.03.2009
Es war der Papa. Aber der hat mir doch glatt so wenig Bewegungsfreiheit in diesem riesengroßen Bett gelassen, in dem ich mit ihm immer einschlafen darf, dass ich ihm wortwörtlich deutlich machen musste, dass ich das zum Ko... finde. Tja, lieber Papa, wer nicht hören will (und gebrüllt hab ich laut genug, finde ich), muss fühlen. Normal kommt ihr mit so schlauen Sprüchen – heut bin ich dran. Ich hab’s doch schon mal gesagt: Siegerspur, Siegerspur, hi hi hi!
21.03.2009
Hey, hab was Neues entdeckt: Ap – so nenne ich das, Mama und Papa sagen „aufräumen“, so umständlich und schwierig! Aber das ist echt lustig, denn ich räum alles auf, Socken, Windeln, Katzenfutter, Papas Kabel für sein kleines Hallo-Hallo, seine Schuhe (die stehen ja auch immer überall rum), Mamas Schlüssel. Und das beste ist, Mama läuft ständig hinter mir her, damit sie nicht so lange suchen muss. Aber ich hab ja auch überall so schöne Kisten und Eimer stehen, in die ich die Sachen prima reinstecken kann. Am meisten freuen Mama und Papa sich, wenn ich die Windeln aufräume. Tja, bin halt ein kluges Kind. Wenn Mama und Papa mich vom Wickeltisch runter heben und die Windel schön brav kompakt gefaltet haben, dann bringe ich sie auch zum Mülleimer. Aber noch besser geht das bei Oma, denn bei der muss ich nicht lange warten, bis ich wieder in alle möglichen Klamotten eingepackt bin. Die wickelt mich am Boden und da darf ich einen Flitzer machen – nackter Popo ist klasse, auch wenn mal so manch kleines Pfützchen in Omas Wohnung entsteht.
Übrigens, hab wieder eine gültige TÜV-Plakette. Der Service-Provider meiner Eltern hat bestätigt, dass ich nicht nur ein kluges, sondern auch ein bestens entwickeltes Kind bin: 78 cm und ca. 9500g Kampfgewicht. So genau können die das nicht sagen – hi, hi, hi! Welche Frau gibt schon gerne ihr genaues Gewicht preis??? Ich hab auf jeden Fall erfolgreich genug gezappelt auf der Waage. Der Zeiger hat nur so gewackelt. Da haben sie halt mal geschätzt. Aber ich glaub, die haben mir das echt übel genommen, denn das dicke Ende kam dann noch in Form eines Loches in meinem süßen Popo. Ich finde das einfach gemein, erst loben sie einen, dass man schon so gut laufen kann (Hi, Frau Doktor war etwas schockiert, weil ich schon mit 10 angefangen hab zu laufen.) und dass man so ein gesundes Kind ist und dann so eine Gemeinheit hinterher! Und diesmal war noch ein Mann dabei, der mich an den Beinen festgehalten hat. Reicht doch schon, dass Mama mich immer an den Händen festhalten muss! Aber wenigstens kam dann danach kein so blöder Tag wo mir so heiß war wegen diesem Loch im Popo. Und Mama ist hinterher eh immer soooo lieb zu mir.
27.05.2009
Waaaaas?!? Soooo lange schon keine Neuigkeiten mehr von mir – o mei o mei o mei (Das kann ich inzwischen auch schon so ungefähr sagen). Wenn man da nicht mal in Urlaub wäre, dann käme man ja gar nicht zum Tagebuch schreiben vor lauter Stress. Mama und Papa sagen, das ist schon der zweite Urlaub und ich bin grad mal gut 13 Monate alt. Na und???!!! Aber ich glaube, die zwei lieben diese hohen Dinger zum Rauflaufen. Letztes Mal auch schon und jetzt schon wieder – „Am“ (Kommentar der Mama: Das ist bayrisch und soll Baum heißen), dann nur noch so grünes Gemüse. Das grüne Gemüse hier schmeckt genauso gut wie bei Oma und Opa und ist nur noch viel bunter, und alles ist irgendwie schief. Nach dem grünen Gemüse kommen dann „Eine“ (Auf Verständlich: Steine) und dann wieder viel Dunkel – Mama sagt wieder mal, das ist der Schlaf. Und es hopst so schön in meinem Kinderwagen. Aber jetzt ist da noch was – „Asse“ (Wasser – für alle zum Mitdenken). Die haben zwar sehr viel Wasser, nur warum ist das hier so böse und kalt, da kann man gar nicht pritscheln wie es die Oma nennt. Da tun einem nach ein paar Minuten immer die Finger ganz fest weh. Bei Oma kann man da viel länger spielen ohne dass es Aua macht. Irgendwie bin ich hier momentan eh in einem ganz komischen Land. Mama und Papa nennen das Österreich. Was das ist weiß ich nicht, da ist aber alles komisch. Beim Autofahren verfolgen den Papa immer wieder mal Hawara oder Hornussen. Dann fährt er immer ganz doll um die vielen Kurven. Ach ja das ist auch komisch hier in der Gegend, da haben die Strassen so viele Kurven. Wenn es mal länger gerade aus geht weiß ich gar nicht mehr ob ich nicht schon wieder schlafe. Hier gibt es auch nur ganz selten einen so schönen Spielplatz wie bei Oma und Opa. Und Sommer und Winter sind hier etwas durcheinander, die Luft ist so heiß, dass ich dauernd schwitzen muss, aber es liegt überall noch Schnee. Wenn man laufen will zieht es einem immer die Füße weg. Und das ist noch komischer: Die Schweiz – wie Mama und Papa so ein Stück Land nennen – liegt auch in Österreich. Da waren wir heute. Und wenn man da „eine“ (hinein – für alle zum Verstehen) will, dann muss man durch so enge dunkle Löcher fahren, wo man die Ellbogen einziehen muss. Wer kann mir das mal erklären? Da soll man die Welt verstehen lernen und dann so was. Na ja, zum Glück waren wir irgendwann wieder da, wo ich momentan „eiei“ (Heihei) mache. Und da hab ich endlich einen echt guten Spielplatz gefunden. Da gibt es ein riesiges Rundes Ding zum Opp-opp-opp-Machen (Mama: Da steht ein Trampolin auf dem Spielplatz) und eine lange gelbe Bahn, wo es nach unten geht und schneller wird (Mama und Papa: Ah, die Rutschbahn, von der unsere Tochter kaum mehr zu trennen war – Wir wünschen den Betreuerinnen vom Saili-Club morgen viel Spaß, wenn sie auf die Idee kommen und mit den Kleinen zum Spielplatz gehen ;-). ) Und in einem großen Zimmer mit lauter kleinen Bällen und einem Ding, wo man drauf laufen kann ohne dass man vorwärts muss (Mama: ein Mini-Laufband, das unser Kind natürlich sofort stürmen musste) und noch so vielen tollen Sachen hab ich auch noch gespielt heute – ganz alleine! Endlich haben sie es eingesehen – ich bin groß und kann auch ganz alleine bei den anderen Kindern spielen. Dazu haben sie aber lange gebraucht, die Mama und der Papa! Keiner ruft ständig nach mir, ich kann endlich genau das tun, was ich will. Und morgen darf ich das nicht nur eine gute halbe Stunde lang, sondern viel, viel länger. Wie das dann wohl ist??? Essen hier ist auch klasse – ich darf wie die Großen aus einem Teil trinken, wo man seine Getränke von Außen sehen kann. Mama und Papa sind wieder mal aus irgend einem Grund verzweifelt. Sie sagen, weil ich immer nur ein paar Tage ein Teil zum Trinken akzeptiere und dann was Neues brauche. Klar, dann kenne ich die Technik und es wird echt lächerlich da draus zu trinken. Kann gar nicht verstehen, dass die Großen immer das Gleiche hernehmen. Und es gibt soo viele tolle „Namnamnam“. Mama und Papa geben mir alles, was ich will, ich muss nur genug Gaudi machen. Gaudi machen geht inzwischen auch gut – wenn mir was nicht passt, dann gehe ich eine Tür anschreien oder einen Schrank oder sonst was, was sich gerade so findet und willig ist angeschrieen zu werden. Ein Kissen geht übrigens auch gut, nur da haben die anderen nicht viel davon, das macht so leise.
Ihr wisst auch noch gar nicht, dass ich inzwischen meine zweite Party hatte – Mama und Papa sagen, da bin ich ein Jahr alt geworden. Keine Ahnung wie lange und wie alt das ist, aber es ist bestimmt toll, denn ich hab jetzt Schuhe. Seitdem darf ich auch rumlaufen, wo es dieses "Asse" gibt und das grüne Gemüse und die "Atze" (Katze), den "Wauwau" und die „Eine“. „Außen“ (draußen) sagen die richtig Großen dazu. Und für nasses Wetter hab ich eine ganz gute Hose, da geht nix durch und ich kann mich überall hin setzen ohne dass Mama gleich wieder „godogod“ sagt (Mama: Da hab ich mal ganz entsetzt und spontan Oh Gott oh Gott gesagt und Franziska muss das natürlich gleich wieder nachplappern, wie übrigens alles, was wir so von und geben. Z.B. ihr berühmtes „Gagagag“, das von Papas Überraschungsausruf Oh Kack oh Kack stammt, als er eines Morgens ahnungslos ihre Nachtwindel aufgemacht hat und nicht nur Flüssiges fand. Seither kündigt sie uns ihre gesammelten Werke in der Windel mal mit mehr mal mit weniger Wahrheitsgehalt durch eben dieses Wort an.) Und der Sand in meiner Sandkiste ist eh das Beste. Sand geht nämlich überall hin - auch in die Hosentaschen und in die Socken. Jetzt zieht mich Mama immer schon vor der Haustür aus, wenn ich in der Sandkiste war. Weiß gar nicht,was die hat, im Wohnzimmer wäre er auch gut. Und ich kann Mama zeigen, wenn ich raus will. Ich bring ihr einfach meine Schuhe oder meinen "Ut" (=Hut, damit meint sie eine ihrer Mützen oder einen ihrer Sommerhüte) und irgendwann kann Mama nur noch nachgeben, denn ich lasse sie einfach nix mehr anderes tun.
05.06.2009
Eigentlich wollte ich ja noch im Urlaub was erzählen, aber ich hab wieder mal keine Zeit gehabt – Mama und Papa machen immer so Stress mit Spazieren fahren, Spielen, Bett gehen... aber dafür durfte ich wieder zu den vielen Kindern und ganz ohne Mama und Papa machen, was ich wollte. Die Mama war nur beim Essen da – besser so, nicht dass ich zu kurz komme, wenn vier Mädels sich um 20 Kinder oder so kümmern sollen. Habe schließlich großen Hunger und „Eisch“ (Fleisch) kann ich gar nicht genug kriegen. (Mama: Tja, mit entsprechender Nebenbeschäftigung – oder sollte man lieber das Essen als Nebenbeschäftigung sehen??? – kann unsere Franziska ganz ordentliche Portionen verdrücken). Alleine spielen darf ich auch immer mal wieder in einem ganz ganz großen Zimmer mit vielen lustigen Sachen zum Drüberlaufen und Raufklettern oder Runterhüpfen. Da sind auch ganz viele Kinder und auch viele Mamas. (Mama: Das ist unser Mutter und Kind Turnen im TSV) Nur am Anfang wollen die immer, dass ich im Kreis laufe und so komische Sachen mache. Die Mamas singen dann auch immer ganz grausig. Egal, das ertrage ich, weil ich weiß, danach darf ich „rumwusln“. So nennt das der Papa immer. Hey, und irgendwie glaub ich bin ich von der Siegerspur abgekommen. Ich werde jetzt immer in mein Bett gelegt, bekomme meine Flasche und darf nicht mehr auf Mamas oder Papas Arm zum Einschlafen. Und es reagiert auch keiner, nicht mal wenn ich wie gestern eine ganze Stunde lang größte Mühe aufwende um die beiden zu unterhalten und für mich zu begeistern. Die haben sich einfach auf die Matratze neben meinem Bett gelegt und selber fast geschlafen. Fies!!! Bin ich denn kein Star mehr??? Was bleibt mir dann anderes übrig, als dass ich auch schlafe. Ha, ha, dafür hab ich dem Papa vorgestern wieder mal gezeigt, dass ich alleine Schlafen zum Kotzen und ziemlich Kacke finde. Entschuldigung wegen der Wortwahl, aber ich hab das wörtlich so gezeigt. Dreimal hatte ich einen „Gagagag“in der Windel – in nur 20 Minuten, das muss erst mal einer nachmachen – und umziehen musste mich der Papa auch einmal, damit ich nicht im sauer riechenden Schlafsack und Schlafanzug liegen muss. Irgendwie muss ich den Papa ja beschäftigen, wenn die Mama sich mit anderen Mamas trifft. Nicht dass er auf blöde Ideen kommt. Und Mama darf sehen, dass ich es gar nicht mag, wenn sie sich mit den anderen Mamas drüber unterhält, wie sie mich besser in den Griff kriegen kann. Da kommen nur so Sachen wie dieses alleine schlafen raus. Bäh! Ich bin doch eh so brav. Seit Tagen schlafe ich im Kinderwagen ganz friedlich ein und schlafe mindestens zwei Stunden ohne Ärger zu machen, gestern waren es sogar vier Stunden. Liebe Mama, jetzt sei mal zufrieden.
30.09.2009
Hatte schon wieder mal eher keine Zeit. Ihr habt ja keine Ahnung oder schon wieder vergessen, was man so alles entdecken und erkunden muss in so einem Leben. Und die Ereignisse haben sich auch überschlagen in diesen paar Monaten:
Da war erst mal der Bauch von Mama, der ganz schnell immer dicker wurde. Den mussten wir immer ölen.